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Kunst als Gesundheits- ressource

Kunst als Gesundheitsressource  /  Heilung fördern durch ein künstlerisches Ambiente

 

Farbige Wandgestaltungen von Studierenden der Experimentellen Gestaltung in den Räumen der Sophienklinik Hannover

 

Einweihung: 12.9.2019

 

Wer sich in den Klinikfluren des Neubaus der Sophienklinik mit ihrer klaren Bauweise, den hellen Räumen und ursprünglich weißen Wänden bewegt, begegnet seit Kurzem einem bewegten Farb- und Formenspiel, das sich in rhythmischer Abfolge über die drei Etagen des Hauses verteilt.

 

Diese Wandgestaltungen wurden von Studierenden des Studienschwerpunkts Experimentelle Gestaltungder Hochschule Hannover unter der Projektleitung von

Prof. Beate Spalthoff und Prof. Bernhard Garbert über zwei Semester erarbeitet und ausgeführt.

 

Ausgehend von einer ergebnisoffenen Anfrage der Klinikleitung mit dem Ziel, die anonymen Etagen und Flure durch Kunst zu beleben und unterscheidbar zu machen, entstand die Idee, im Rahmen einer Lehrkooperation mit Studierenden des 3. und 4. Semesters ein raum- und ortsbezogenes künstlerisches Konzept zu entwickeln und umzusetzen. Dies sollte explizit über das in vielen Kliniken übliche Aufhängen von Bildern hinausgehen. Stattdessen sollte in Auseinandersetzung mit den spezifischen Bedingungen des Klinikalltags eine Gestaltungsform erarbeitet werden, die sowohl das Wohlbefinden der Patienten als auch des täglich dort arbeitenden Personals in Pflege und Verwaltung sowie der Belegärzte und der Besucher positiv beeinflusst.

Der Aufenthalt in einem ästhetisch ansprechenden Umfeld und die Auseinandersetzung mit subjektiv als angenehm empfundener Kunst kann kreative Impulse und in der Folge aktivierende Heilungsenergien freisetzen.

In einer vielbeachteten Studie zum unterschiedlichen Heilungsverlauf von Patienten nach einer Gallenoperation beispielsweise konnte über einen Zeitraum von acht Jahren eindeutig nachgewiesen werden, dass Patienten mit Blick auf einen Park mit Bäumen schneller und komplikationsloser gesundeten als diejenigen, die lediglich auf eine Backsteinmauer schauten.

Für die diese Art der Integration von Kunst in die Krankenhausumgebung etabliert sich inzwischen der Begriff „Healing Art“.

 

Die Studierenden schufen ein architekturbezogenes künstlerisches Gesamtwerk, das mit leuchtenden Farben und einer klaren und dennoch variantenreichen Formensprache die vorher gleichförmigen und kaum zu unterscheidenden Räume der Sophienklinik sinnlich erfahrbar sowie die drei Etagen durch unterschiedliche Farbzuordnungen differenziert wahrnehmbar werden lässt.

 

Die Sophienklinik beschreitet mit diesem mutigen und zukunftsweisenden Projekt einen spannenden Weg im Bereich des „Healing Environment“.